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Leben und Lernen an der Julius-Leber-Schule

Die Julius-Leber-Stadtteilschule ist kurz nach ihrer Gründung als Gymnasium in eine Gesamtschule umgewandelt worden. Seit 1971 lernen hier Schüler*innen mit unterschiedlichen Schulprognosen gemeinsam. Seit über 50 Jahren hat das Kollegium Erfahrungen sammeln können, wie Unterricht differenziert wird und wie man den unterschiedlichen Lerntempi aller gerecht wird. “Wir leben Vielfalt”.

Dazu gehört zunächst der Blick auf die Persönlichkeit eines jeden Schülers, einer jeden Schülerin. Daran schließt sich an, aus diesen unterschiedlichen Menschen eine Klasse zu formen und sie miteinander vertraut zu machen. Dieses geschieht stets mit einem wertschätzenden Blick und mit dem notwendigen Gehör für jeden einzelnen und jede einzelne. Denn, wir unterrichten Schüler und Schülerinnen und nicht Fächer.

Das fachliche Unterrichten startet natürlich auch mit dem ersten Tag an der JLS. Doch erst, nachdem eine soziale Grundlage gelegt werden konnte, kann auch gut gemeinsam gelernt werden. Und da ist die Größe unserer Schule durchaus ein Vorteil: hier bringen viele Lehrkräfte ihre Expertise ein und tauschen sich in den Klassenteams immer wieder über die Schüler*innen aus. Und jede Lehrkraft kann mit ihren besonderen Fähigkeiten Angebote an der Schule schaffen, sodass es fast unmöglich ist, nichts Passendes für das eigene Interesse neben den Lerninhalten zu finden.

Gelernt wird mit weniger zeitlichem Druck, individuell gefördert, fachlich differenziert und mit ganz viel Engagement und persönlichem Einsatz unserer Lehrkräfte. Das Kollegium ist freundlich und (nahezu) jederzeit ansprechbar.

Mit diesen Erfahrungen und Traditionen, die an der Gesamtschule gewachsen und erprobt sind, machen wir nun Unterricht an der Stadtteilschule.

Ich kann nur sagen: “Eine großartige Schule! Probieren Sie sie aus!”

Peter Bulicke, Schulleiter

Schulethos der Julius-Leber-Schule

Die Würde eines jeden Menschen an der JLS ist unantastbar. Dies gilt für Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, sonstige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Gäste.

Jeder ist für das Gelingen von Schule und Unterricht verantwortlich. Jede Schülerin und jeder Schüler, jede Lehrerin und jeder Lehrer hat sich so zu verhalten, dass der Unterricht erfolgreich ist und die Pausen erholsam sind.

Die Schule gibt Freiheit in dem Maß, in dem Verantwortung getragen werden kann. Wer mitentscheiden will, muss Verantwortung übernehmen. Wer Freiheit beansprucht, muss Regeln anerkennen und befolgen.

Alle bemühen sich um Freundlichkeit, Höflichkeit und Hilfsbereitschaft. Jeder behandelt Mitschüler und Mitschülerinnen, Lehrer und Lehrerinnen so, wie er behandelt werden möchte, und leistet Hilfe dort, wo ein anderer Hilfe benötigt.

Kritik ist erwünscht, wenn sie zur Besserung der Verhältnisse führen kann. Wer kritisiert sollte sich im Klaren sein, was er mit dieser Kritik verbessern will. Dann hilft die Kritik allen. Wer kritisiert, um Menschen zu beleidigen, hilft niemandem.

Wir gestalten unseren Arbeitsplatz Schule so, dass wir uns gerne in den Räumen aufhalten. Jede Klasse überlegt, wie sie ihren Klassenraum so einrichtet, dass das Lernen gefördert wird. Darüber hinaus sind die Flure und die Außenanlagen zu pflegen und zu gestalten. Mit den Einrichtungen wird sorgfältig umgegangen. Müll wird vermieden, soweit es geht.

Jeder übernimmt Aufgaben für die Gemeinschaft. Im alltäglichen Schulablauf sind viele kleine Aufgaben zu erledigen. Es ist gerecht, wenn sich alle an diesen Ämtern beteiligen.

Jeder ist für sein Lernen selbst verantwortlich, die anderen können dabei nur helfen. Das Lernen muss mit dem eigenen Kopf, den eigenen Händen, dem eigenen Herzen stattfinden. Lehrerinnen und Lehrer, Bücher, Filme, u. s. w. können nur Anregungen und Hilfestellungen geben.

Der Unterricht ist so anzulegen, dass er möglichst viel verschiedene Lernaktivitäten ermöglicht. Die fachliche und methodische Fortbildung ist eine Verpflichtung für jede Lehrerin und jeden Lehrer.

Die Schule soll sich mit den gesellschaftlichen Problemen auseinandersetzen. Nicht für die Schule, sondern für das Leben soll gelernt werden. Das heißt, zu entwickeln sind Bereitschaft und Fähigkeit, mit den folgenden Schlüsselproblemen konstruktiv umgehen zu können: Frieden in der Welt”, Schutz der Umwelt”, Probleme der sogenannten 3. Welt”, neue Folgen der neuen Medien”, gleichberechtigte Entfaltungsmöglichkeiten für Frau und Mann”.

Jeder achtet darauf, dass er mit sich im Einklang bleibt, offen für andere ist, Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein entwickelt und, wenn notwendig Zivilcourage zeigt. Für Schülerinnen und Schüler gilt, dass sie sich im Laufe der Schulzeit zu Menschen mit Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen entwickeln, die auch andere Standpunkte verstehen und achten können. Lehrerinnen und Lehrer sollen sich in ihrem Beruf nicht verleugnen und in ihm leiden müssen.

Die Schule braucht das Vertrauen und die Mitarbeit von Eltern, Schülerinnen und Schülern. Über die Arbeit von Elternrat und Schülerrat hinaus sind offene Gespräche und vielfältige Formen von Zusammenarbeit aller an der Schule Beteiligten nötig, um gute Lernbedingungen zu schaffen.

Immer wieder machen wir etwas gemeinsam. Das betrifft Feste wie Schul- und Sportfeste, aber auch Vollversammlungen, Aufführungen, Projektwochen, Diskussionsveranstaltungen.

Die Zeiten ändern sich und eine Schule kann nicht gleich bleiben. Die Strukturen der Schule und die Regeln in der Klasse ändern sich mit wechselnden Zeiten.

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