Die Schülerzeitung LAMPE

Die Lampe

Die Schülerzeitung der JLS scheint noch nicht ganz so lange wie die JLS besteht. Unsere Lampe brachte im Mai 1981 ihr erstes Exemplar heraus. Jede Person, die einige Zeit in der Lampe mitgearbeitet hat, weiß das. Es hängt nämlich ein Exemplar dieser ersten Ausgabe hinter Glas an der Wand unseres Lampe Raumes V12. Die erste Lampe besteht aus kopierten Seiten, die links oben zusammengetuckert waren. Gründer der Lampe war der leider viel zu früh an Corona verstorbene spätere Schulleiter Klaus Tobel.

Die Lampe hatte in den vierzig Jahren nur vier Leiter, ich brauche da gar nicht zu gendern, es waren vier Männer. Nach dem schon erwähnten Klaus Tobel übernahm Jürgen Kasiske. Auf Wunsch seiner Frau gab er den zeitintensiven Nebenjob irgendwann auf und es übernahm Uli Liebnau. Er übernahm bei der insgesamt 50. Ausgabe. Uli und sein Team starteten die Tradition jeweils ein Exemplar der Zeitung oben unter die Decke des Raumes zu hängen. Nach noch ungefähr einem halben Dutzend Ausgaben wird die Raumumrundung übrigens geschafft sein. In dieser Zeit unter der Leitung von Uli Liebnau wurde die Julius Leber Schule einmal wegen der Lampe als „Schule des Jahres“ im Wettbewerb des bundesweiten Schülermagazins CHANCE ausgezeichnet.

Die Lampe scheint bei Wettbewerben recht erfolgreich zu sein. Wir brachten 2002 eine Ausgabe heraus mit der Rückenansicht einer sich ausziehenden Oberstufenschülerin und dem fetten Titel „LIES MICH“. In der Zeitung hatten wir noch eine provokative Fotostory mit dem Titel „Sex in der Pausenhalle“. Just in dem Jahr war der sogenannte Schülerzeitungswettbewerb der Länder gegründet worden. Wir reichten unseren ziemlich radikalen Versuch, die Zahl der Leser*innen zu vergrößern ein und gewannen gleich den ersten Preis.

Der Wettbewerb wurde dann mit der Zeit immer mehr zu einer für uns wichtigen Sache. Die Preisverleihung findet jedes coronalose Jahr bei Gruner und Jahr am Baumwall statt. Es ist immer eine spannende Angelegenheit. Man weiß, man ist unter den besten drei Schülerzeitungen, aber man weiß nicht, welchen Preis es gibt. In jedem Fall waren wir eigentlich immer ganz gut dabei, wir haben dreizehn Preise gewonnen, zuletzt sieben Jahre in Folge, viermal gelang die „Meisterschaft“. Häufig wurde darüber in der professionellen lokalen Press berichtet und es gab positive Aufmerksamkeit für die JLS.

Etwas Besonderes war unsere 100. Ausgabe. Wie Jahre vorher versprochen habe frühere Redakteurinnen daran mitgearbeitet. Auf dem Cover sind 64 verschiedene Cover von früheren Ausgaben zu sehen. Genauer gesagt 62, denn zwei Cover kommen doppelt vor, eines davon absichtlich. Diese Jubiläumsausgabe gewann beim Wettbewerb einen ersten Preis.

Die Lampe scheint stets eine ganz besondere Beziehung zu Fehlern gehabt zu haben. Das Motto lautete „Wer einen Fehler findet, darf ihn behalten!“ So war unser Kreuzworträtsel so für seine Fehler berühmt, dass wir es in das „felerlose Kreuzworträtsel“ umtauften. Als uns Schüler*innen auf dem „Fehler“ hinwiesen, beschlossen wir, jedes Mal einen Rechtschreibfehler mehr einzubauen. Mittlerweile sind wir bei „Das pfellahlossäh Lamperedtsäll“. As time goes by. Möge die Lampe noch lange scheinen.

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