Theater & Schule (TUSCH)
Kultur - Ausbau
Die JLS ist seit 2019 und nun im 3. Jahr TUSCH-Schule (Programm „Theater Und SCHule“) mit dem LICHTHOF Theater als kreativer Partner.
Unsere Schule hat ein unglaublich lebendiges künstlerisches und kulturelles Leben Dank der Arbeit vieler engagierter Menschen! Kulturelle Bildung ist Teil unseres Schulalltags, davon profitieren vor allem die Schülerinnen und Schüler.
Nun verlangt die Zeit, in der wir leben, noch mehr (politische) Haltung, emotionale Stärkung und Gemeinschaft. Unsere Schülerinnen und Schüler wollen kreativ gestalten und (selbst)wirksam sein. Dabei hat uns TUSCH unterstützt, trotz Corona Projekte zu ermöglichen und mit „In der Hood“ planen wir ein größeres Abschluss – Projekt im Mai 2022.
Projekte
Ganz still – trotz des zeitweise lähmenden Schleier des Lockdowns – haben im letzten Schuljahr drei TUSCH – Projekte an der JLS stattgefunden.
„School check“ – eine Bewegungschoreografie zu Veränderung – Jg. 5/6
September 2020
Das gesamte Parlament flüstert:
Außerdem wollen wir:
Einen Süßigkeitenautomaten
Einen Chillraum mit Sofa und Fernseher
Ein Fotolabor
Einen Schulgarten
Drehstühle
Das gesamte Parlament ist muxmäuschenstill.
Das gesamte Parlament sagt laut:
Und einen Roboterstaubsauger
Und außerdem wollen wir, dass Kippeln mit den Stühlen erlaubt ist!
Die gut 70 jungen Menschen hatten zum Auftakt zunächst gemeinsam geübt, was ein Parlament können sollte: Zuhören, abstimmen mit grünen und roten Karten, still sein, Ablehnung zeigen, gemeinsam Forderungen aussprechen (mehr oder weniger im Chor), Fragen stellen. Diese sollten dann in einer Projektwoche künstlerisch sichtbar gemacht werden.
Was durch Corona übrig blieb, war ein Projekttag in der Turnhalle im September, an dem die Tänzerin Swaantje Gieskes und die Performerin Eva-Maria Glitsch zusammen mit den mittlerweile 6. Klässler*innen eine kleine Choreografie zu den gesammelten Wünschen entwickelten – Bewegungssequenzen, die den Roboter-Staubsauger im Klassenzimmer oder das erlaubte Kippeln mit den Stühlen darstellten, wechselten sich ab mit Sprechchören wie „nie wieder Home Schooling“.
“Institut für Agressionsforschung" – Wutreden und eine Sound-Collage – 11m
Februar/ März 2021
Als junger Mensch kaum Freunde treffen zu dürfen, kaum Sport machen zu können und dafür 6-8 Stunden Unterricht am PC zu verfolgen, macht still, müde, leer und im besten Fall - wütend. Ja, wütend.
Um dieser Wut Luft zu machen, erdachten sich ein Theaterkurs 13 und ein Musikprofil das “Institut für Aggressionsforschung”, einen zunächst fiktiven Ort, an dem Raum sein sollte für Wut; in Form von Bewegung, (pseudo)wissenschaftlicher Recherche, Irrsinn und Klang.
Ein Teil der 12m hat 4 Wochen im digitalen “Klanglabor” geforscht nach Klängen und Geräuschen, die wütend oder sogar aggressiv machen und entwickelte daraus eine eigene Komposition, einen “Sound of rage”. Begleitet wurde das Profil dabei von dem Musiker Manuel Gies. Die anderen Schülerinnen und Schüler nährten sich unter der Leitung der Performerin Eva-Maria Glitsch dem Thema Wut mit Texten und Stimme. Entstanden sind sehr persönliche eigene “Wutreden”.
Die Ergebnisse dieser Arbeit finden sich auf der TUSCH-LICHTHOF-Website .
“ISO 3200 goes JLS” – Künstlerisches Chat-Experiment über Fotos – Jg. 11/12
April 2021
Erinnerst du dich an das erste Foto, auf dem du zu sehen bist? Stellst du dich für Fotos auf, verschickst du gerne Selfies oder bist du eigentlich nie zu sehen?
„ISO 3200 goes JLS“ war ein einwöchiges digitales Chat-Experiment zu privater Fotografie. Die Theatermacherinnen Greta Granderath und Juliana Oliveira haben Oberstufenschüler*innen dazu eingeladen, einen Gruppen-Chat in ein gemeinsames Fotoalbum zu verwandeln. Jeden Tag schickten die Künstlerinnen eine spielerische Aufgabe, mit der die jungen Erwachsenen die eigene (digitale oder analoge) Fotosammlung erforschen konnten. So entstand ein Austausch über Text- und Sprachnachrichten, Videos und (bearbeitete) Fotos. Eingerahmt wurde ISO 3200 von zwei digitalen Workshops.
Das Projekt knüpft an eine Reihe ähnlicher Chat-Experimente von Granderath&Oliveira am LICHTHOF Theater an. (Bei Interesse könnten wir das Projekt evtl. in gleicher oder ähnlicher Weise z.B. mit einem Profil wiederholen.)
AUSBLICK 2021/22 – “In der Hood”
Nun blicken das LICHTHOF Theater und wir als JLS mit viel Freude und Optimismus, dass Kultur wieder lauter und sichtbarer wird, auf das gemeinsame finale Jahr. Zum einen lassen die sinkenden Corona-Zahlen Hoffnung auf Live-Veranstaltungen zu und zum anderen werden wir im nächsten Jahr dank Förderung vom Projektfonds Kultur & Schule ein größeres Projekt verwirklichen können: "In der Hood" lautet der Arbeitstitel. Etwa 10 Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedensten Fächern sind mit im Boot. In Zusammenarbeit mit vier Künstlerinnen und einem Künstler, die vom LICHTHOF Theater ausgesandt werden, lädt das Projekt die Schülerinnen und Schüler jahrgangsübergreifend dazu ein, endlich mal wieder auszuschwärmen, durch ihren Stadtteil Schnelsen zu streifen und Orte zu entdecken, die so nah sind und doch bisher wenig beachtet. Die Entdeckungen finden ihre eigene künstlerische Form und sollen auf dem Schulhof zum Jubiläum im Mai sichtbar werden – es gibt auch schon eine Idee, wie… ;o)
Ansprechpartnerin:
Kristina Prause (Kulturbeauftragte der JLS)
Mehr Infos und links:
tusch: https://tusch-hamburg.de
Video zu tusch: https://www.youtube.com/watch?time_continue=11&v=7b5N3Ts7iKs
Lichthof-Theater: https://www.lichthof-theater.de