9 Jahre an der JLS

Die Unterstufe

Für den Übergang von der Grundschule in die weiterführende Schule nehmen wir uns viel Zeit. Die Klassenlehrer*innen der neuen 5. Klassen bereiten sich vor den Sommerferien in einer mehrtägigen Fortbildung gemeinsam auf die Tätigkeit in Klassenstufe 5 vor. Die ersten Tage der 5.-Klässler*innen in der neuen Klasse werden bewusst als Kennenlerntage mit gezielten Aktivitäten gestaltet. Die Klassenräume aller 5. Klassen befinden sich in unmittelbarer Nähe, sodass voneinander und miteinander gelernt werden kann. Auch das Teamlehrerzimmer befindet sich dort. Die Klassenlehrer*innen (Tutoren) geben relativ viel Fachunterricht in der eigenen Klasse, um den Schüler*innen eine feste Bezugsperson zu sein. Pro Woche gibt es eine gemeinsame Stunde im Stundenplan (Tutorenstunde), die dem sozialen Lernen gewidmet ist. In der OZ, der Organisationszeit, die 15 min vor der 2. großen Pause stattfindet, werden an der JLS alle organisatorischen Dinge von den Klassenlehrer*innen und der Klasse bearbeitet.

In unseren Klassen lernen Schüler*innen mit Gymnasial-, mit Stadtteilschulempfehlung und mit sonderpädagogischem Förderbedarf gemeinsam. Deshalb ist bei uns die innere Differenzierung das Grundprinzip des Lernens. Von Anfang an bekommen die Schüler*innen Lernangebote auf verschiedenen Anforderungsniveaus – so wie sie ihrem Leistungsstand und ihrer Lernentwicklung entsprechen. Die Schüler*innen werden für diese Aufgaben von fest zugeordneten Sonder- und Sozialpädagog*innen unterstützt.

Um auf die besonderen Stärken und Neigungen unserer Schüler/innen einzugehen, bieten wir ab Klassenstufe 7 zusätzlich zu den Pflichtfächern das Wahlpflichtangebot an. Hier kann man neben den Fremdsprachen Spanisch, Französisch und Latein zum Beispiel auch Kunst, Theater, Natur und Technik oder Informatik wählen.

In jeder Klasse findet einmal pro Woche die "Tut"-Stunde statt, das ist die Stunde mit den Tutoren und den Sozialpädagog*innen. Sie bietet ihnen die Möglichkeit der intensiven pädagogischen Zuwendung und ist der Raum für die Förderung der sozialen Kompetenzen ihrer Schüler*innen Hier ist auch der Ort, in der unsere Regeln und Rituale und unser Zusammenleben miteinander thematisiert und gestaltet werden.

Die Mittelstufe

Der Klassenverband aus der Unterstufe bleibt dabei bestehen. Man behält auch die gleichen Klassenlehrer*innen, nur einen neuen Raum bezieht man für die kommenden drei Jahre. In der Klassenstufe 8 stehen die Abschlüsse bzw. Anschlüsse im Vordergrund. Für über die Hälfte der Schüler*innen wird dies die gymnasiale Oberstufe sein, für die anderen der Start in eine Berufsausbildung. Deshalb finden zwei dreiwöchige Betriebspraktika statt, eines Ende Klasse 8, das andere Mitte Klasse 9. Hinzu kommt in Klasse 8 ein Abend des Elternrates, an dem Eltern ihre Berufe vorstellen. Und vor allen Dingen führt jede*r Schüler*in ein Gespräch mit einer Beratungslehrkraft über die Zukunft: Abitur oder Ausbildungsberuf?

Um die unterschiedlichen Zukunftspläne der Schüler*innen zu unterstützen, werden in den Klassenstufen 9 und 10 im Umfang von sechs Stunden Module angeboten. Hier können Schüler*innen zwei halbjährliche Kurse wählen, etwa um Praxislerntage in Betrieben zu machen, sich gezielt auf die Oberstufe vorzubereiten oder weitere Neigungen und Interessen zu entwickeln.

Man hat als Klasse jetzt deutlich weniger Unterricht im Klassenverband, zum Teil weil man im Wahlpflichtbereich und in den Modulen unterschiedliche Schwerpunkte gewählt hat, zum Teil aber auch weil man im Fachunterricht in Deutsch, Englisch und Mathematik auf verschiedenen Kursniveaus unterrichtet wird. Die alten Kontakte und die bewährte Sozialstrukturbleiben aber erhalten, man lernt aber mehr Schüler*innen der Parallelklassen kennen.

Am Ende des neunten Schuljahres kann man mit dem Ersten Schulabschluss (ESA) die Schule verlassen und eine Berufsausbildung beginnen. Oder man entscheidet sich für die sogenannte "P-Klasse", die Praxisklasse, in der man an drei Tagen in der Woche in einem Betrieb die Arbeitswelt kennen lernt und an zwei Tagen in der Schule in den Hauptfächern unterrichtet wird. Im besten Fall ergibt sich ein so guter Kontakt zum Betrieb, dass man dort eine Ausbildung beginnen kann.

Am Ende des zehnten Schuljahres kann man mit dem Mittleren Schulabschluss (MSA) die Schule verlassen, eine weiterführende Schule besuchen oder eine Berufsausbildung beginnen.

Die Oberstufe

Die Profilklassen beginnen bereits mit der 11. Klasse. Man bewirbt sich für ein Profil und kann dann im Laufe der 11. Klasse sehen, ob das Profil zu einem passt oder nicht und es notfalls noch wechseln. Der Unterricht findet in der 11. Klasse weitgehend und in der 12./13. Klasse noch teilweise im Klassenverband statt. Die Tutoren begleiten ihre Profilklasse durchgängig von Klasse 11 bis zum Abitur.

In den Fächern Englisch und Mathematik werden ab Klasse 12 Kurse auf unterschiedlichem Niveau angeboten, das Profilfach wird immer auf erhöhtem Niveau unterrichtet.

Auch in der Oberstufe gibt es drei Berufs- und Studienorientierungswochen.

Nach 9 Jahren kann man mit dem Abitur die Hochschulreife erlangen und ist berechtigt, Abi-Parties und Abi-Bälle zu feiern. Bis der Ernst des Lebens beginnt.